Montag, 18. April 2016

Mein Weg nach der Reha

Die vier Wochen Reha haben mir sehr gut getan. Auch, wenn vier Wochen eine sehr lange Zeit sind. Körperlich bin ich wieder deutlich fitter geworden und ich freue mich, ab heute wieder in meinem Fitnessstudio zu trainieren. Der Austausch mit anderen Krebspatienten hat sehr gut getan und gezeigt, dass man die gleichen Sorgen und Ängste wie andere hat. Auch sind neue Kontakte und Freundschaften entstanden. Die Gespräche mit der Psychologin haben mir an der ein oder anderen Stelle neue Denkweisen ermöglicht und lassen mich zukünftig in der ein oder anderen Situation sicherlich etwas klarer sehen. Insgesamt kann ich die Reha wirklich nur jedem empfehlen und gerade das Junge Erwachsenen Programm ist eine wirklich tolle Sache, die nicht nur Spaß macht, sondern auch neue Wege ermöglicht.



Aber wie geht es jetzt nach der Reha weiter? Ich bin an einem Punkt angekommen, an dem ich überlegen muss, welchen Weg ich zukünftig gehen möchte. Mache ich weiter wie bisher, ändere ich das ein oder andere oder schlage ich vielleicht einen ganz neuen Weg ein? Einige aus unserer Reha-Gruppe haben nach der Diagnose z.B. das Studium abgebrochen, das ihnen eigentlich keinen Spaß macht. Beziehungen wurden beendet, weil sie einem nicht gut taten oder der alte Job lässt sich mit der Erkrankung nicht mehr ausüben. Es ermöglichen sich viele neue Wege, die man gehen kann.

Was wird sich bei mir ändern? Auch wenn eigentlich jeder weiß, dass Gesundheit das Wichtigste ist auf der Welt, so wird es einem doch erst so richtig bewusst, wenn die eigene Gesundheit wirklich gefährdet ist. Daher ist mein oberstes Ziel zukünftig besser auf meinen Körper zu achten. Dazu gehören neben viel Sport und Bewegung natürlich eine gute Ernährung, aber auch Entspannung und Achtsamkeit. Was bringt es mir, wenn ich jeden Tag bis zur Erschöpfung im Büro sitze und danach völlig gereizt und ausgepowert nach Hause komme? Nichts. Ist es nicht viel schöner, wenn ich gut gelaunt am Nachmittag nach Hause komme und Zeit für meine Familie und meine Freunde habe? Zeit für mich. Zeit, um Spaß beim Sport zu haben. Zeit, um mich bei einem guten Buch zu entspannen.

Es wird nicht immer leicht, aber ich möchte lernen, besser auf meinen Körper zu hören. Ich möchte lernen einen gesunden Egoismus zu entwickeln. Ich möchte Dinge tun, die mir Spaß machen, die mir gut tun. Ich möchte zu mir selber finden und dabei all meine Lieben um mich herum an die Hand nehmen. Ich kann mich sehr glücklich schätzen, dass mein Partner und meine Familie immer hinter mir standen und mir Halt gegeben haben. Das war das größte Geschenk.

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