Samstag, 8. April 2017

Tendenziell phobisch, hypochondrische Tendenzen

In den letzten Wochen hatte ich immer wieder ein ungutes Gefühl im Bauchraum. Ein starkes Völlegefühl. Mal in der Magengegend, mal etwas tiefer, wo der Darm sitzt. Das Völlegefühl machte mir das Atmen oft schwer und ich war schnell am Schnaufen, wenn ich die Treppe lief. Ich fühlte mich daher zunehmend unwohler und hinzu kamen Schmerzen im Bauchraum.

Ich habe versucht mich damit zu beruhigen, dass die Magenprobleme vom Kopf kommen, weil ich momentan so unruhig bin und einige Rezidive im Umkreis diagnostiziert worden sind. Sogar Lymphom-Rezidive, was mir, ehrlich gesagt, ein wenig den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Ich könnte auch ganz einfach sagen, dass ich wirklich Angst hatte!!

Aber die Beschwerden ließen nicht nach, sodass ich dann doch zu meinem Hausarzt gegangen bin. Dieser hat meinen Bauch abgetastet und festgestellt, dass alles ziemlich verhärtet und voll mit Luft ist. Dadurch entsteht das Völlegefühl und in Kombination mit meinem Zwerchfellhochstand drückt das natürlich auch auf die Lunge. Klingt plausibel. 

Mein Arzt verschrieb mir etwas für den Magen und fragte zudem, ob ich evtl. meine Ernährung verändert habe. Er suchte nach einer Erklärung. Das musste ich jedoch verneinen und er war sich sicher, dass irgendetwas anders sein müsse. Ich habe ihm dann von meinen Rezidivängsten erzählt und er nickte verständnisvoll und versuchte mich etwas zu beruhigen. Danach machte er sich ein paar Notizen in seiner Akte und las laut "Tendenziell phobisch, hypochondrische Tendenzen". Ehm... bitte was? Ich lachte und fragte ihn, ob das ein Witz sei!? Ich muss dazu sagen, dass ich wirklich gut mit meinem Arzt klar komme und er auch immer sehr humorvoll ist. Ich sagte ihm, dass ich seine Notiz zwar nicht leugnen kann, aber ob es denn wirklich nötig sei, dass er es schriftlich festhält. Nun ja... wir haben dann noch ein paar Witze darüber gemacht, aber der Eintrag blieb bestehen. Er hat ja auch vollkommen Recht: natürlich ist das eine Angststörung, wenn ich bei jedem Wehwehchen Angst vor einem Rezidiv habe. Aber etwas unangenehm war es trotzdem.

Wir haben zur Absicherung dann auch nochmal ein Blutbild gemacht, das glücklicherweise auch unauffällig war. Das hat mich dann wirklich etwas beruhigt und mir geht es auch schon wieder deutlich besser. Ob die Medikamente, das gute Blutbild oder die physiotherapeutische Behandlung die Besserung herbeigeführt haben, das weiß ich nicht. Das ist mir gerade auch egal.

Und wisst ihr, was ich jetzt mache? Jetzt verabschiede ich mich erstmal in eine dreiwöchige Reha und wenn ich wiederkomme, dann steht die nächste große Nachsorge in der Uniklinik an.

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