Sonntag, 21. Februar 2016

Die Port-Implantation

Dass ich mir einen Port implantieren lasse, stand für mich von Anfang an fest. Da ich zum einen schlecht aufspürbare Armvenen habe und zudem recht empfindlich bin, klang das für mich nach einer guten Alternative. Der Port ist eine wirklich wunderbare Erfindung. Er vereinfacht die Vergabe der Zytostatika und schützt die Vene. Auch die Blutabnahme erfolgt darüber mühelos. Nur die OP selbst fand ich nicht besonders spaßig.

In der Klinik angekommen, nahm ich zunächst im Wartebereich Platz. Ich war wahnsinnig nervös und wurde zudem von einer anderen wartenden Patienten zugequatscht. Wenn ich in dem Moment eins nicht gebrauchen konnte, dann ein Gespräch über die Komplikationen anderer. Ich schaltete auf Durchzug und war fast froh, als ich von einer Schwester in den OP-Bereich gebracht wurde. Dort sollte ich in einer Kabine zunächst den OP-Kittel anziehen und dann tapste ich auf Socken durch einen seltsamen OP-Bereich, der aus vielen verschiedenen OP-Nischen bestand. An meinem OP-Tisch angekommen wurde ich aufgefordert Platz zu nehmen. Sehr nett, danke schön.

Ich lag also auf dem Tisch, um mich herum wuselten einige Leute und bis es endlich los ging, vergingen locker mal 20 Minuten. Ich wurde immer nervöser. Mir war übelst schlecht und ich musste durch das flache Liegen ständig husten, was mich in Hinblick auf die OP sehr beunruhigte. Über meinem Kopf wurde das berühmte OP-Zelt aufgebaut und ich war das reinste Nervenbündel, kurz davor vom OP-Tisch zu hüpfen. Ich bat um ein Beruhigungsmittel, das ich an dieser Stelle auch nur jedem empfehlen kann. Ich wurde schlagartig ruhiger, bekam eine örtliche Betäubung und dann legte der Arzt los. 

Beim Legen des Ports wird zunächst ein kleiner Schlauch in eine große Vene eingeführt. Dies erfolgt meistens unterhalb des Schlüsselbeins. Wenn der Schlauch liegt, wird der Port selbst direkt unter der Haut auf dem Muskel fixiert und an den Schlauch angeschlossen. Alles wieder fein zu nähen und fertig. Die OP selbst hat ca. 30 Minuten gedauert und tat Dank der örtlichen Betäubung nicht weh. Allerdings habe ich es stellenweise als recht unangenehm empfunden, als ich gespürt habe wie der Schlauch und der Port eingesetzt wurde. Aber... jetzt kommt das große Aber... ich würde jederzeit wieder diese OP in Kauf nehmen, denn die Vorteile eines Ports überwiegen definitiv.

Ich war bereit für meine erste Chemotherapie.


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