Samstag, 5. März 2016

Der Port: mein neuer Begleiter


Nachdem die Port-Implantation endlich geschafft war, erwies sich mein Port als wirklich treuer Begleiter, der mir die Chemo verhältnismäßig angenehm machte.

Mein Chemo-Zyklus sah es vor, dass ich alle 14 Tage montags bis mittwochs ambulant die Zytostatika bekam. Daher wurde montags als erstes der Port "angestochen". Dazu wurde eine feine Nadel, an der ein Schlauch hing, von außen durch die Haut in den Port gestochen. Das klingt jetzt irgendwie fies, aber ich, bekannt als großes Weichei, versichere, dass es weder weh tut noch irgendwie unangenehm ist. Man merkt nur einen kleinen Pieks und dann wird die Nadel mit einem dicken Pflaster überklebt, sodass diese nicht versehentlich herausgezogen wird. Und das war auch schon die Vorbereitung für die kommenden Chemo-Tage. Der nun an mir hängende Schlauch bleibt bis mittwochs dort und an diesen werden jedes Mal die entsprechenden Zytostatika-Flaschen angeschlossen. 

Der Port hat somit wirklich tolle Vorteile. Wenn man bei mir die Armvene anstechen möchte, so ist dies immer mit langem Suchen und fiesem Pieksen verbunden. Das Anstechen des Ports hingegen ist ruck zuck erledigt. Auch besteht bei der Vergabe der Zytostatika über die Armvene die Gefahr, dass diese durch die Medikamente entzündet. Außerdem ist es, da keine Nadeln im Arm stecken, möglich, sich relativ frei zu bewegen. Man kann entspannt zur Toilette gehen, was für mich goldwert war. Lesen, rätseln, spielen... alles kein Problem, da ich beide Arme bzw. Hände frei hatte. Auch die Blutabnahme kann problemlos über den Port erfolgen.

Risiken sind aber natürlich auch mit dem Legen eines Ports verbunden, so wie eben bei jeder OP. Nach der OP kann es z.B. zu Blutungen oder Infektionen kommen. Ebenso besteht die Möglichkeit einer Thrombose oder Materialschäden am Port können zu Problemen führen. Dies sind Risiken, die aufgelistet werden müssen, glücklicherweise aber nur sehr selten vorkommen.

Die Port-Pflege ist jedoch ein Muss. Der Port muss zum einen nach jeder Nutzung, also nach der Vergabe der Chemo oder nach der Blutabnahme darüber, mit Kochsalzlösung gespült werden. Zum anderen muss der Port aber auch nach der Chemo alle 6-8 Wochen gespült werden. Dieser Zeitraum variiert aber je nach Modell oder Arzt, wie ich festgestellt habe. Bei der Spülung wird der Port, sofern er das noch nicht ist, angestochen und es wird etwas Kochsalzlösung gespritzt. Der Vorgang ist in nicht mal einer Minute beendet, sollte jedoch regelmäßig und von fachkundigem Personal durchgeführt werden.

Wie lange der Port liegen bleibt, dass entscheiden Patient und Arzt normalerweise gemeinsam. Er bleibt üblicherweise jedoch noch einige Monate, vielleicht sogar auch länger als ein Jahr, liegen, da er im Falle eines Rückfalls schnell wieder zum Einsatz kommen kann. Dies wünschen wir uns zwar alle nicht, sollte aber bei der Entscheidung ihn wieder rausnehmen zu lassen, immer bedacht werden.

Stört der Port im Alltag? Das empfindet vermutlich jeder anders. Zu Beginn hat mich der Port schon gestört, da es nun einmal ein Fremdkörper ist. Die Stelle unter dem Schlüsselbein war sehr empfindlich und die ersten Wochen habe ich es vermieden den Arm zu heben, da es sehr unangenehm war. Auf der Seite liegen wollte ich auch nicht, da es weh tat und ich immer Sorge hatte, dass der Port verrutscht. Mittlerweile habe ich den Port seit 6 Monaten und er stört mich nicht mehr. Ich streiche zwar mehrmals am Tag darüber... warum und auch immer, aber er tut nicht mehr weh und ich kann mich auch uneingeschränkt bewegen. Wenn ich mal schwer getragen habe mit dem rechten Arm, ziept es einen Moment, aber das war es auch schon. Ich werde ihn also auch weiterhin noch etwas liegen lassen, wenn meine Onkologin mir dazu rät, wovon ich stark ausgehe

Ich kann also nur positiv über den Port berichten und jedem dazu raten. Ich bin froh, dass ich ihn habe und er mir die Chemotherapie erleichtert hat.

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